
Mehrwegbecher:
Die Alternativen
Coffee-to-Go-Becher sind in aller Munde. Fieberhaft wird nach Alternativen für Wegwerfbecher gesucht. Dazu tauchen überall plötzlich Becher aus Bambus auf. Das verspricht auf den ersten Blick ein ruhiges Gewissen der Umwelt gegenüber. Aber seit Jahren gibt es Warnungen. Worum handelt es sich genau?
Die Fakten – im Überblick der Mehrwegbecher.
Achtung Bambusbecher!
20—37% Bambusfasern
+63%—70% Melamin (künstliches Harz)
ergibt auf keinen Fall ein natürliches Produkt!
Die sogenannten »Bambusbecher« bestehen zwar aus einem Teil aus Bambusfasern. Tatsächlich sind das aber nur zwischen 20% und 37%*. Und irgendwie müssen die ganzen Bambusfasern auch zusammengehalten werden. Dafür verwendet man Kunststoff. Genauer: synthetisches Kunstharz. Nix mit Natur! Sondern Melaminharze und Polyactat (im besten Fall). Das Problem: Melaminharze bestehen aus Melamin und Formaldehyden. Diese krebserregenden Stoffe können gerade bei höheren Temperaturen ab 70°C in das Getränk übergehen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) weist ausdrücklich auf diese Gefahr hin.**
Anscheinend werden aber diese Becher als Bambusprodukte eingeführt und so zollrechtlich nicht unter den »besonderen Bedingungen und detaillierten Verfahren für die Einfuhr von Melamin-Kunststoffküchenartikeln« aus China behandelt. Denn von dort kommen diese Becher nahezu alle.
Die Gesundheitsgefahr ist dabei nur ein Problem. Denn die Becher aus Melamin oder Polyactat (kann aus Maisstärke gewonnen werden) sind laut Aussage dutzender chinesischer Lieferanten auf keinen Fall spülmaschinentauglich. Zumindest nicht öfter als ca. 30 Mal! Erste Erfahrungen von Betrieben, die Bambusbecher benutzten, bestätigen dies.
Ein typisches Beispiel eines sogenannten »Bambusbechers «. Auch die Stiftung Warentest bestätigt: Bambusbecher geben Schadstoffe in den Kaffee ab und sind wenig ökologisch. Schuld daran sind Melaminharzgehalt und Formaldehyd. Der Kunststoff wird als Bindemittel für die To-Go Bambusbecher verwendet.
- Nach Aussagen chinesischer Hersteller nur höchstens 30 mal in der Spülmaschine waschbar
- Hauptbestandteil in den meisten Fällen Melamin. Kann ab 70°C Erwärmung Formaldehyd abgeben
- meist ungeprüft auf Lebensmittel
- kann nicht kratzfest bedruckt werden
- die Herkunft der Rohstoffe ist gerade bei Produkten aus Fernost nicht immer genau nachzuvollziehen
PLA (Polyactat) – die Lösung?

Polyactide (ugs. Polymilchsäuren) werden als neue Lösung für kompostierbare Becher versprochen. Bei diesem Kunststoff, der zur Gruppe der Polyester gehört, handelt es sich um einen synthetischen Kunststoff, der so hergestellt werden kann, dass er unter bestimmten Bedingungen biologisch abbaubar ist. Meist treten diese Bedingungen aber nur in speziellen Kompostieranlagen auf. » In der Natur wird sich PLA in den meisten Fällen nicht zersetzen.« schreibt Wikipedia dazu.(1)
Bei den getesteten Produkten aus PLA, so schreibt das Chemische und Veterinäsruntersuchungsamt Stuttgart stellte sich heraus, »dass diese nicht zum Befüllen mit warmen und sauren Lebensmitteln, wie z.B. Kaffee, Früchtetee oder Früchtekompott, geeignet sind, da die Lebensmittelkontaktseite nach der Behandlung verändert war«.(2)
Kunststoffe aus PLA sind in ihrer Grundform transparent. Hier sollten auch die verwendeten Farbstoffe einer Überprüfung unterzogen werden.
Wir finden: hier gibt es noch zu wenig Tests und man sollte einfachen Versprechungen ohne Begründung auf keinen Fall vertrauen.
Übrigens: Coffee-to-Go-Becher aus PLA werden aus fermentiertem Mais hergestellt, der dann polymerisiert wird. Dieser Mais nimmt Anbaufläche für Lebensmittel weg und führt zu Monokulturen. Nicht wirklich umweltfreundlich denken wir.
Welche Alternativen zu
Mehrwegbechern gibt es noch?
Edelstahl-Kaffeebecher

Die Edelstahlbecher gehören zum amerikanischen Alltag. Sie sind oft hochwertig und dementsprechend hochpreisig. Es entstehen allerdings schnell Dellen, sie werden nach kurzer Zeit etwas unansehnlich. Aber das ist natürlich Ansichtssache. Ihr Gewicht ist nur wenig unterhalb des Porzellans, und das Trinkgefühl bei einem Edelstahlbecher ist nun wirklich Geschmackssache. Manchen macht das nichts aus.
- Viele Nutzer berichten von einem seltsamen Trinkgefühl
- Keine moderne, farbige Markendarstellung möglich.
Druck ist nicht kratzfest, hält oft nicht. - Lasergravur verblasst mit der Zeit
Kunstoffbecher
- die Herkunft der Rohstoffe ist gerade bei Produkten aus Fernost nicht immer genau nachzuvollziehen
- es bleibt eine gewisse Unsicherheit bei Zusatzstoffen in der Produktion (wie z.B BPA oder Ersatzstoffe)
- geringe Lebensdauer
- Druck auf Plastik ist nicht kratzfest
- Viele Benutzer klagen über eine Art Plastikgeschmack
- Prüfen Sie Hersteller und Herkunft genau!
- Einweg-Plastikbecher sind mittlerweile EU-weit gesetzlich verboten

Beliebige Beispiele von Kunststoffbechern ohne wertend sein zu wollen. Wir halten das Material nicht für geeignet, heiße Getränke zu befördern und zu trinken.
Der normale Kunststoffbecher ist billig und leicht. Und sieht oft auch so aus. Kunststoff-Kaffeebecher fallen zumindest unter die »Kunststoffverordnung VO (EU) Nr. 10/2011«, so werden sie ein wenig besser kontrolliert.
Trotzdem lauern immer wieder Überraschungen. Vor einigen Jahren kannte z. B. kaum jemand die potenzielle Gefahr durch BPA oder andere Zusatzstoffe, heute ist dies ein allgemein bekanntes Thema. Viele Menschen denken »was kommt da in Zukunft auf uns zu?«. Wie agieren Hersteller, wenn der Kostendruck stark ist?
Wir sind der Meinung: Lieber auf Nummer sicher! Abgesehen davon ist das größte Manko des Kunststoffbechers, dass daraus alles ein bisschen nach Plastik zu schmecken scheint. Auch die Lebensdauer stellt ein Problem dar. In der Spülmaschine zuhause ist ein Kunststoffbecher evtl. noch einigermaßen oft waschbar. Ganz anders die Belastung bei Gastrospülmaschinen wie sie für Pfandsysteme oder in Cafés eingesetzt werden. Die hohe Hitze setzt den Bechern ordentlich zu. Vermutlich kann ein Plastikbecher nicht öfter als 50 Mal gespült werden. Aber das hängt von seiner Qualität ab.
Kunststoffbecher können zudem – wie Edelstahlbecher auch – nicht dauerhaft und schon gar nicht kratzfest bedruckt werden. Die Techniken sind zwar besser geworden, aber Druckfarben lösen sich durch manuelle Beanspruchung ab, manchmal schon durch Einsatz eines Fingernagels!
Glasbecher

Glasbecher sind vom lebensmitteltechnischen Standpunkt her gesehen eine gute Wahl. Glas hat diesbezüglich ähnliche Vorteile wie Porzellan, dessen Fähigkeit zur Wärmespeicherung ist allerdings besser.
- geschmacksneutral
- langlebig
- Gravur ist kratzfest
- langlebiger Druck möglich
Coffee-to-Go Becher
aus Porzellan
- geschmacksneutral
- extrem langlebig, stoßfest
- aus natürlich vorkommenden Rohstoffen
- Gravur ist kratzfest
- Druck ist sehr langlebig und kratzfest
- angenehmes Trinkgefühl mit dem Mahlwerck 2Go-Deckel
- 100% ökologisch & klimaneutral produziert
- 0% Gesundheitsrisiko!
Ein perfekter Ersatz für Einwegbecher! Coffee to Go Mehrwegbecher sind langlebig und von Mahlwerck Porzellan sogar 100% klimaneutral produziert Mehr dazu >>>
Aus Prinzip: Qualität, guter Geschmack, Langlebigkeit.
Der Markt ist in Aufruhr. Wir wollten in mehrere Richtunge weiterdenken und haben diese Überlegungen hier zusammengefasst. Wir haben versucht, die ganze Sache nochmals neutral zu beleuchten. Sogar eine Erweiterung unseres Sortiments stand tatsächlich zur Diskussion! Aber von unseren Prinzipien wollen wir nicht abweichen: Qualität, guter Geschmack, Langlebigkeit.
Daher bleiben wir bei Coffee2Go aus Porzellan als echte Alternative!

Aktuelle Studie vom Umweltbundesministerium
Auch die Studie aus dem Mai 2019 vom Umweltbundesministerium ist alarmierend. Danach werden von den Deutschen jährlich 2,8 Milliarden Einwegbecher verbraucht, das entspricht 34 Bechern pro Kopf. Oft landen die Becher und Deckel nach kurzer Zeit in der Umwelt, weil sie achtlos weggeworfen werden.
Hier können Sie die Studie vom Umweltbundesministerium downloaden.

Infomaterial zum Download
Finden Sie hier aktuelle Broschüren rund um das Thema Coffee-to-go der deutschen Umwelthilfe zum Download.
